Vereinsgeschichte
Die Geschichte der UBI
Von den Anfängen der Unabhängigen Bürgerliste bis zur UBI im Jahr 2005
Bei der Gemeinderatswahl 2002 trat Hubert Guggenmos wieder als Spitzenkandidat der Unabhängigen Bürgerliste und als Bürgermeisterkandidat an und wurde als beliebter Ickinger Bürgermeister bestätigt. Die Unabhängige Bürgerliste konnte diesmal drei Gemeinderatssitze erringen.
Die UBI heute
Im Dezember 2005 veranstaltete die UBI das erste UBI-Dorfgespräch. Mit der Reihe der UBI-Dorfgespräche verfolgt die UBI das Ziel, einerseits den Austausch aller Ickinger Bürger untereinander zu aktuellen Themen zu fördern, insbesondere aber auch die Anliegen der Ickinger Bürger besser kennenzulernen, um bei der kommunalpolitischen Arbeit zielgenau auf diese eingehen zu können. So behandelte die UBI bei ihrem ersten UBI-Dorfgespräch das Problem der Ickinger Nahversorgung, das durch den drohenden Weggang des an der B11 ansässigen Discount-Marktes entstanden war. Das UBI-Dorfgespräch war gut besucht und es wurde „heiß“ diskutiert. Die Idee der UBI-Dorfgespräche wurde von den Ickingern angenommen.
Hubert Guggenmos (1953 – 2006) Bürgermeister in Icking von 1990 – 2006 (Bild: Volker Seidel)
Das bayerische Kommunalwahlrecht erlaubte der Gemeinde und der UBI jedoch keine Zeit des Innehaltens. Innerhalb von drei Monaten musste in Icking eine Bürgermeisterwahl abgehalten werden. Die UBI entschloss sich, auf Kontinuität und Sachkompetenz im Bürgermeisteramt zu setzen, was einst schon für Hubert Guggenmos das Erfolgsrezept war, und nominierte die Chefin des Ickinger Bauamts, Margit Menrad, zu ihrer Kandidatin. Nicht nur kannte Margit Menrad aus jahrelanger Zusammenarbeit mit Hubert Guggenmos dessen Arbeitsstil bis ins kleinste Detail. Vielmehr zeichnete sie sich mit einem abgeschlossenen Studium zur Diplom-Verwaltungswirtin, Berufserfahrung im Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Baden-Württemberg (in dem sie 8 Berufsakademien verwaltungs- und haushaltsmäßig betreute), ihren vorangegangenen Tätigkeiten in der Gemeinde Egling (wo sie die Geschäftsleiterin unterstützte und das Bauamt übernahm) sowie die Leitung des Ickinger Bauamts auch durch ein hohes Maß an Kompetenz aus. Vor allem war der UBI aber auch daran gelegen, mit Margit Menrad wieder eine parteiunabhängige Bürgermeisterin zu bekommen, die sich für alle Ickinger gleichermaßen einsetzt und ihre Entscheidungen allein auf der Basis sachlicher Überlegungen trifft. Margit Menrad erklärte sich zur Freude der UBI bereit zu kandidieren. Erfreulicherweise schloss sich die Mehrheit der Ickinger Bürger der Meinung der UBI an und wählte Margit Menrad in das Ickinger Bürgermeisteramt, das sie nunmehr seit über einem Jahr als Mitglied der UBI bekleidet.
Mit zwei UBI-Dorfgesprächen zu den Themen „Junge Familien in Icking“ und „Älter werden in Icking“ führte die UBI die erfolgreiche Reihe der UBI-Dorfgespräche fort. Aus beiden UBI-Dorfgesprächen sind Projekte hervorgegangen (etwa die Unterstützung bei der Sanierung der Spielplätze, ein geplantes Gutachten zur Verkehrssicherheit oder das Konzept für eine „Generationenwerkstatt“), derer sich die UBI in den nächsten Wochen und Monaten annehmen wird.
Icking im Juli 2020
Die Frage der UBI, ob ich nach dem viel zu frühen Tod von Hubert Guggenmos bereit wäre, als Bürgermeisterin zu kandidieren, war eine große Überraschung für mich.
Auch wenn es nie mein Lebensziel war, Bürgermeisterin zu werden, habe ich mich nach ausführlicher Diskussion im Familienrat dafür entschieden. Mein Studium der Verwaltungswirtschaft und die mehrjährige Tätigkeit im Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Stuttgart sowie in den Gemeinden Egling und Icking waren eine sehr gute Basis für diese neue Aufgabe. Entscheidend war für mich außerdem, dass ich als Bauamtsleiterin lange mit Bürgermeister Guggenmos zusammen gearbeitet habe und in sämtliche Verwaltungsabläufe im Ickinger Rathaus eingeweiht war.
Ich hab dieses Amt mit großer Freude übernommen und in den letzten vierzehn Jahren mit viel Engagement sehr gerne ausgeübt.
Mit der Unterstützung eines sehr kooperativen Gemeinderats konnte sich Icking während meiner Amtszeit in den Jahren 2006 bis 2020 gut entwickeln ohne seinen Charme als ländliche Gemeinde mit viel Grün zu verlieren.
Besonders geschätzt habe ich stets die enorme Bandbreite meines neuen Aufgabenfeldes.
Dieses Aufgabenfeld reichte von Kinderbetreuung (Bau des Hauses der Kinder und einer Krippe) über energetische Sanierung des Rathauses bis zur Umgestaltung der B 11. Ziel war hier die Entschleunigung des innerörtlichen Verkehrs durch einen Kreisverkehr am nördlichen und eine Querungshilfe am südlichen Ortseingang sowie die Verschmälerung der Fahrbahn vom Bauhof bis zum Rathaus zu Gunsten eines Geh- und Radweges. Die Umgestaltung der B 11 war schon 1990 ein Thema in Icking, und ist noch immer nicht abgeschlossen. Dies hat mich gelehrt, dass es langen Atem braucht, um ans Ziel zu kommen. Nun fehlt noch der Abschnitt vom Rathaus bis zum Kreisverkehr.
Leider konnten auch andere Themen, die mir wichtig waren (noch) nicht umgesetzt werden. Beispielsweise ist es in all den Jahren nicht gelungen, Wohnungen zu schaffen, die zu sozialverträglichen Preisen vermietet werden können. Auch die Nutzung von Geothermie ließ sich letztlich nicht realisieren, da man nicht fündig wurde. Diese große Maßnahme hat den Gemeinderat und die Verwaltung in den letzten Jahren intensivst beschäftigt, um dieses für Ickinger Verhältnisse überdimensionierte Vorhaben möglichst verträglich in unsere Landschaft einzufügen.
Sehr wichtig war mir auch die Ausstattung der gemeindlichen Gebäude mit Photovoltaikanlagen. Ein weiteres Ziel war, dass die Mobilfunkantennen entlang der B 11 so verlegt werden, dass sie nicht direkt die Wohnbebauung am Hang westlich der B 11 bestrahlen. Dafür wurden Standorte für Mobilfunkmasten am Isarhochufer und somit außerhalb der bewohnten Gebiete in einem Teilflächennutzungsplan definiert. Welch langer Atem bis zur Umsetzung notwendig ist, sieht man aktuell.
Das Leben der Seniorinnen und Senioren in Icking hatte ich immer im Blick und bin sehr froh, dass ich mit Unterstützung einiger Ehrenamtlicher zunächst den Seniorenmittagstisch und dann auch den Einkaufsbus ins Leben rufen konnte. Die zunächst geplante Vergrößerung des Einkaufsmarktes (ehemals Netto) fand im Gemeinderat leider keine Mehrheit. Ich suchte daher eine Alternativlösung und letztlich stimmte der Rat der Vergabe des Grundstückes „Maibaumwiese“ für den Bau eines Supermarktes im Erbbaurecht zu. Der neue Markt wird seit seiner Eröffnung im Sommer 2019 in zunehmendem Maße positiv gesehen und angenommen. Besonders in der aktuellen Zeit der Corona Pandemie ist er ein absoluter Gewinn.
Last but not least konnte mit großer Unterstützung der Breitbandinitiative Icking im gesamten Gemeindegebiet das sehr ambitionierte Bürgerprojekt „Glasfaser bis zum Haus“ realisiert werden. Dass dieses Zukunftsprojekt sinnvoll ist, habe ich nie bezweifelt, mit der zunehmenden Nutzung von Homeoffice und der Notwendigkeit von Homeschooling hat sich dessen Wert jedoch noch deutlich gesteigert.
All diese Aufgaben habe ich sehr gerne wahrgenommen. Besonders wichtig war mir in all den Jahren der direkte Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern und das persönliche Gespräch. Es war mir eine große Ehre und eine Freude, in den letzten vierzehn Jahren für Icking da zu sein.